Spotguide: Simplonpass
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Der Simplon ist 2000 Meter hoch und verbindet das Wallis mit Italien. Hier auf der Wetterscheide zwischen Nord und Süd kommt es häufig zu Druckunterschieden und somit zu Wind. Bei Nordföhn heisst das also tendenziell schönes Wetter und perfekte Bedingungen. Bei Südföhn wird man hier häufig eingenebelt und eingeschneit. Viel Schnee gibt es auf dem Simplon, wenn es im Süden zu einer Staulage kommt. Nordstaulagen führen selten zu einem beachtlichen Neuschneezuwachs. Am Simplon hat man allerdings häufig das Wetter vom Süden.
Eine sehr willkommene Erscheinung ist die Passstrasse, welche den Pass das ganze Jahr offen hält und man somit vom Auto zum Spot ca. 15m laufen muss. Obwohl der Spot so gut zugänglich ist, hat man hier an einem Big Day nie so viele Leute wie auf einem Bernina oder in Silvaplana. Gründe dafür werden wohl die Lage und die etwas selektiven Bedingungen sein. Am Hotel (Monte Leone) kann es sicherlich nicht liegen, denn hier bei Hanni isst und schläft man sehr, sehr gut für sehr wenig Geld! Das Sprichwort „der Kunde ist König“ wird hier noch gross geschrieben. Eine sehr schöne Abwechslung zum Snowkitealltag bietet die hauseigene Sauna, welche man wahlweise mit oder ohne Simplonschnaps geniessen kann. Reservationen unter +41 (0)27 979 12 58, natürlich immer mit Gruss von Patrick und Ronny!
Das Gelände auf dem Simplon hier kurz zu erläutern ist praktisch unmöglich! Der Spot hat so eine riesige Vielfalt an Flächen, Wächten, Bäumen, Hügeln, Cliffs, Mulden, Pipes, Backcountry und und und….
Jedes Mal, wenn man wieder hierher kommt, entdeckt man neue kleine Schönheiten auf dem Simplon. Wir beschränken uns also nachfolgend mit den Hauptspots und ihren generellen Charakteristika.
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| Übersichtskarte anklicken für Grossansicht | ||
Windverhältnisse
Da der Pass eine Nord-Südverbindung darstellt, sind auch hier NW-N-NO und S-SW die Hauptwindrichtungen. Sehr gute Bedingungen hat man bei einer Nordströmung und auch bei Südwestwind. Alles was aus Westen kommt ist hier sehr gefährlich, da die Windrichtung sich dann sehr schnell ändern kann und die Böen einem das Leben schwer machen.
Um die perfekten Bedingungen auf dem Simplon zu erwischen muss man also etwas Erfahrung haben. Bestenfalls sollte bei Windfinder eine NW oder Nordströmung angegeben werden. Ist dies gegeben, sollte man aber unbedingt noch zusätzlich Meteoblue auf 700hPa checken, denn wenn dort die Höhenströmung auf 3000m zu stark aus Westen kommt, wird es auf dem Pass böigen Nordwind haben. Kommt der Wind auch auf 3000m aus NW-N kann man hier perfekte Bedingungen erwarten!
Das gleiche gilt bei S – SW. Kommt der Wind bei 700hPa zu stark aus Westen oder SO, wird es auf dem Pass böig sein. Ist die Windrichtung auf dieser Höhe SW, kann man sich auf einen Big Day freuen.
Weiter sind hier auf dem Simplon die Windstärken, insbesondere bei starkem Nordwind (12-18kn bei Windfinder), meist noch moderat und überschreiten die 5bf Marke nicht oft. Auf einem Grimsel oder Bernina hat man bei diesen Prognosen bereits 8bf und mehr.
Herrscht gerade gar keine Grundströmung vor, dann kann man sich bei guten thermischen Verhältnissen ab Februar immerhin auf den Morgenwind aus NO freuen. Dieser weht meist mit 10-15kn und hält so bis 11 Uhr an. Zur Prognose des Morgenwinds: Windfinder sollte am Morgen eine thermische Nordströmung ansagen. Ist dort aber nur Violett zu sehen, sieht es eher schlecht aus mit einer Morgensession. Eine aktuelle Webcam findet man HIER. Wer sich über die Lawinensituation erkunden möchte kann dies beim SLF machen.
Für allgemeine Wettervorhersagen ist man mit SF METEO gut bedient.
Achtung Föhnspot: Check Meteocentrale Föhndiagramm
Achtung Lawinengefahr: Check SLF Lawinenbulletin
Freestylepark / Cliff Paradise
Auf der westlichen Seite des Simplons hat es mehrere kleine Hochebenen welche durch Felsabbrüche voneinander getrennt sind. Zwischen den Felsen hat man allerdings die Möglichkeit hoch zu kiten und die nächste Ebene zu erreichen. Dies ist nicht ganz einfach und wird nur von den wenigsten wirklich gemacht. Uns ist es jedoch jedes Mal aufs Neue ein Rätsel, wie man nur auf der kleinen Fläche neben dem Hotel und der Strasse seine Bahnen ziehen kann, wenn es doch im Hinterland die perfekten Cliffs und Freestyleparks auf kleinstem Raum hat! Zudem hat man hier oben häufig 5kn mehr Wind als auf der Fläche unten.
Checkt es einfach selber aus, denn Erklärungen helfen da nicht, das muss man selbst gesehen haben!
Freeride und Freestylepark 2
Auf der östlichen Seite der Strasse gibt es eine weitere sehr vielfältige Kitelandschaft. Neben der Strasse befindet sich eine leicht ansteigende Fläche, die auch von Anfängern sehr gut befahren werden kann. Hinter dieser Fläche befinden sich wieder Simplon typisch eine Vielzahl von Cliffs, Wächten, Hügeln und auch ein See. Uns persönlich gefällt die Westseite etwas besser, wobei sie auch etwas schwerer zu befahren ist. Nichts desto trotz hat auch die Ostseite eine unglaubliches Potential und lädt ein, den ganzen Tag hier zu verbringen! Je nach Windrichtung hat es auf der Ost- oder Westseite etwas mehr Wind.
Simplonfläche
Die Simplonfläche befindet sich etwas unterhalb des Passes. Dort ist es etwas böiger als auf dem Pass selbst. Die Fläche hier wird von der Kiteschule auf dem Pass als Schulungsrevier genutzt und bietet dazu auch reichlich Platz. Unsere Bedürfnisse deckt diese Fläche allerdings nicht zur Gänze ab. Wer möchte, kann bei Nordwind von hier aus Richtung Passhöhe durchs Backcountry aufkreuzen und viele neue Sachen entdecken.
Segelhänge / Cliffs
Wirkliche Segelhänge existieren auf dem Simplon nicht, da praktisch alle Cliffs Sideshore – Bedingungen haben und das bekanntermassen nicht optimal zum Segeln ist. Trotzdem kann man hier die 3 angezeigten Cliffs rippen. Man sollte jedoch genau wissen was man hier macht, denn bei Sideshore – Bedingungen einen Cliff zu rippen kann sehr schnell ins Auge gehen und ehe man sich versieht ist man nur noch Passagier, anstatt Pilot des Kites. Also Vorsicht und informiert euch zuerst bei einem Local!!
Backcountry
Eigentlich ist der ganze Simplon ein einziges Backcountry Revier. Wer möchte kann hier fast endlos Neuland entdecken und Berge erklimmen. Probiert es einfach aus und berichtet darüber, wir sind gespannt!
Touren
Auf der westlichen Seite kann man mehrere Touren auf die bis zu 3000m hohen Gipfel machen. Allerdings muss man dafür erstens eine relativ starke Nordströmung haben und zweitens bedingen die Touren einige Erfahrung im „Klettern“, denn hier ist es topographisch bedingt böiger, was das Umkurven der Felsvorsprünge nicht einfacher macht!
Wie auf allen Touren sollte man sich auch hier nur mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung im Tourenbereich hinwagen.